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Es war irgendwann um die Weihnachtszeit. Beim Schmökern in einem uralten Sagenbuch stieß ich plötzlich auf eine merkwürdige Geschichte, die hübsch und mit viel Phantasie geschrieben war. In der Kleinstadt Eisenberg, die ich bis dahin nur als Name einer Ausfahrt von der Autobahn A9 kannte, sollte irgendwann am Ausgang des Mittelalters ein Bärenhäuter gehaust haben. Und nicht nur das. Von ihm wurden Sonderbares berichtet. Er hätte als erster Thüringer eine chinesische Papierlaterne aus Asien nach Thüringen mitgebracht. Und hier zum ersten Mal die Kinder seiner Stadt in einen Laternenumzug an einem kalten Adventsabend durch das mittelalterlich-dunkle Zentrum um den Alten Markt geführt. Konnte das wahr sein?  Unsere Recherche führte uns bis nach China, natürlich nur auf digitalen Streifzügen, und in Gotha entdeckten wir schließlich im alten Residenzschloss des Herzogs die erstaunlichen wahren Hintergründe dieser abenteuerlichen Sage. Doch an dieser Stelle sei noch nichts verraten.

Sicher gibt es wichtigere Themen als die Verbreitung der Papierlaterne, dennoch war unser Interesse geweckt, hatten doch auch die Brüder Grimm aus diesem Stoff ein wunderschönes Märchen geschrieben und in ihre Sammlung der Haus- und Küchenmärchen aufgenommen. Was für eine wunderschöne Sendung aus der Idee geworden ist, können Sie selbst anschauen beim Klicken auf den nebenstehenden Link.

Aufnahmen: Andreas Helgenberger

 

Ich möchte sehr herzlich unserem Team danken, allen voran unserer wunderbaren Moderatorin Janine Strahl-Oesterreich, MDR-Redakteur Titus Richter, Kameramann Jens Kleinert, Tonassistent Sandro Sauer, dem „Zauberer“ Cutter Henrik Fehse und den engagierten Produzenten Gesine und Andreas Helgenberger sowie unserer Maskenbildnerin Ina Grahl. Schon am Karfreitag 2017 wird es eine neue Folge der MDR-Sendereihe geben, diesmal über den stärksten Mann der Welt Milo Barus aus dem thüringischen Weißenborn bzw. Stadtroda.

Die Welt feiert Johannes Gutenberg als den genialen Erfinder des Buchdrucks – und sein Werk als eine Sternstunde der Menschheit. Doch eine alte Sage erzählt diese Geschichte ganz anders. Gar nicht Gutenberg soll der Erfinder gewesen sein, sondern ein Anderer. Ein Zauberer, der mit teuflischen Mächten paktierte. Sein Name ist nur allzu gut bekannt. Er nannte sich Johannes Faust.

Hier seht Ihr Impressionen von unseren Dreharbeiten an der Bergkirche in Beucha im Herbst 2016. Wir danken herzlichst an dieser Stelle allen Schauspielern, besonders dem Impro-Theater Noffke & Frank sowie Georg für ihren unermüdlichen Einsatz trotz Regen und Kälte. Unsere Drehszene erzählt, wie der Buchdrucker Johannes Faust beim Verkauf seiner ersten Bibelexemplare verhaftet wird; galt es doch als Teufelswerk, wenn eine Buchseite exakt der anderen glich.

Aufnahmen: Olaf Noffke

„Wie war zu Köln es doch vordem, mit Heinzelmännchen so bequem“, so beginnt die bekannte Geschichte von den Heinzelmännchen, jenen winzigen Gesellen, die des Nachts in aller Stille fleißig gute Taten vollbrachten. Die treuen Helfer verschwanden aber wie vom Erdboden und kehrten nie wieder zurück, nachdem des Schneiders Weib in ihrer Neugier Erbsen ausstreute, über die die kleinen Wichte purzelten.
Doch die Heinzelmännchen stammen gar nicht aus Köln, wie es die Geschichte suggeriert. Ihre Heimat liegt in dem beschaulichen Städtchen Eilenburg am Ufer der Mulde. Einst lebten sie dort in einem riesigen unterirdischen Labyrinth unter der Burg und der Stadt Eilenburg, so erzählt es die Sage. Dieses Labyrinth gibt es tatsächlich: ein gigantisches Tunnel- und Kellersystem aus Ziegelsteinen. Neugierig macht sich Janine Strahl-Oesterreich auf den Weg, um die Geheimnisse der Eilenburger Heinzelmännchen zu ergründen. Sie will die ganze Wahrheit über Herkunft, Leben und Wirken der sagenhaften, scheuen Wesen erkunden und macht ganz erstaunliche Entdeckungen. Ein Findling mit einer mysteriösen Inschrift legt nahe, dass die Heinzelmännchensage schon im 13. Jahrhundert in Eilenburg kursierte. Einiges spricht dafür, dass die bekannten Heinzelmännchen im Grunde der sorbischen Sagenwelt entspringen, denn auch die Sorben, die früher die Eilenburger Gegend besiedelten, erzählten sich von kleinen Zauberwesen, die sie Lutki, die Leutchen nannten.

Die Sendung lief im MDR Fernsehen am 1. Januar 2016

Heinzelmännchen in Eilenburg

MDR FERNSEHEN 22.05.2015

Der Sage nach ließ der Merseburger Bischof Thilo von Trotha im 16. Jahrhundert seinen treuen Diener Hans hinrichten, weil er ihm einen wertvollen Ring gestohlen hatte. Ein Justizirrtum mit weitreichenden Folgen. Denn nicht der Kammerdiener war der Dieb, sondern ein Rabe. Ein Dachdecker fand Jahre später auf den Zinnen der Domkirche den vermissten goldenen Siegelring des Bischofs in einem Rabennest.

Soweit die Sage, doch wie wahrscheinlich ist das Ganze? Sind Raben den diebischen Elstern an krimineller Energie ebenbürtig. Klauen auch sie Schmuckstücke, obwohl die weder schmackhaft noch zur Fütterung der Jungen geeignet sind? Das will Janine Strahl-Oesterreich mit einem Experiment herausfinden. Dabei kommen ein Tiertrainer, ein goldener Ring und eine Kameradrohne im Innenhof des Merseburger Schlosses zum Einsatz.

Feature MDR FIGARO 28.03.2015

Eine Krankenkasse solidarisch, individuell und regional organisieren – geht das? Auf Gegenseitigkeit und Vertrauensbasis, ohne Staat? Ja! Gab es vor neun Jahren in Leipzig erst eine Artabana-Gruppe, sind es heute schon 13. Wer das erste Mal von „Artabana“ hört, reagiert ungläubig. Ein Leben ohne richtige Krankenversicherung? Geht das? Artabana ist eine Solidargemeinschaft, gegründet vor dreißig Jahren in der Schweiz, in Deutschland aktiv seit 1999. Derzeit existieren 250 Gruppen mit mehr als 2.100 Mitgliedern, viele in Ostdeutschland, „wo der solidarische Gedanke noch verwurzelt ist“, sagt Felicitas Gerull von Artabana Deutschland.

Artabanis zahlen einen frei gewählten Beitrag in die Solidarkasse ihrer Gruppe und schwören ganz altmodisch, einander im Krankheitsfall beizustehen. Die Grundsätze sind: Solidarität, Eigenverantwortung und Vertrauen im Sinne des uralten Knappschaftsgedankens, der seine Wurzeln im Bergbau des Erzgebirges hat. Aber wie reagiert der Staat mit der Sozialversicherungspflicht auf diese alternative Krankenkasse? Arbeitsagenturen, die ihren Klienten den Beitrag zu dieser alternativen Krankenkasse verweigern, sind nur eine der Herausforderungen, mit denen sich die Artabanis beschäftigen müssen. Die Autorin Heidi Mühlenberg versucht am Beispiel einer sächsischen Gruppe herauszufinden, ob das Prinzip der Solidargemeinschaft eine tatsächliche Alternative zu den herkömmlichen Krankenkassen ist.

Der Name „Artabana“ geht übrigens auf die biblische Geschichte der Heiligen Drei Königen zurück. Einer Legende nach soll Artaban der ‚Vierte Weise‘ gewesen sein, der sich jedoch zur Ankunft des Christkindes verspätete. Der Grund: Er begegnete auf seinem Weg nach Bethlehem immer wieder Menschen in Not, denen er half.

Link zur MDR Website:

http://www.mdr.de/mdr-figaro/hoerspiel/feature/artabana100.html